Textbeispiele Dramaturgie
»Ein Käfig voller Narren« (2020)
Textbeispiel folgt nach der Finissage
»Madama Butterfly« (2020)
Textbeispiel folgt nach der Finissage
»Kiss me, Kate«: Betrachtungen zu Cole Porter (2019)
Cole Porter – schon der Name ist Musik. Seine Songs adeln an die fünfzig amerikanische Shows, Revuen, Filme und Musicals, viele seiner Meisterwerke sind Teil des »Great American Songbook« – der Hall of Fame der amerikanischen Unterhaltungsmusik. Sein Schaffen fällt in die Zeit, als zunächst das Radio zum Massenmedium wird und später in Hollywood das Filmgeschäft boomt. Cole Porter zählt zu den Königen des Broadway-Musicals und den berühmtesten Songwritern Amerikas.
Geboren 1891, wächst er in einer wohlhabenden Familie auf. Seine Mutter fördert die musikalische Begabung des Sprösslings nach Kräften, und der Sohn bedankt sich artig: Mit zehn Jahren widmet er ihr ein sechsteiliges Klavierstück. Die sorgenfreie Kindheit legt den Grundstein für ein musikalisches Grundverständnis, das mit Eleganz und Spritzigkeit nur unzureichend beschrieben ist. Und doch nutzt Porter sein Talent zunächst eher privat: In der Familie, im Freundeskreis oder auf Studentenpartys lässt man sich gerne von ihm unterhalten. Sein erster großer Erfolg bleibt lange ein Solitär: 1911 schreibt er für die Sportmannschaften seiner Universität die Schlachthymne Yale Bulldogs, die noch heute gesungen wird. Im selben Jahr gelangt zwar einer seiner Songs an den Broadway, doch der Erfolg bleibt aus. Auch die erste eigene Produktion, See America First, fällt 1916 bei Kritik und Publikum durch. Der New York Herald spottet: »Die dümmliche Handlung und die uninspirierte Musik könne man im Höchstfall der stolzen Verwandtschaft bei einer Schulaufführung zumuten …«
Dem Freiwilligendienst im ersten Weltkrieg folgt ein zehnjähriger Aufenthalt in Europa. Die musikalische und kulturelle Faszination für die »alte Welt« bestand für Cole Porter schon seit 1909, als ihm sein Großvater zum bestandenen High School-Abschluss eine Europareise geschenkt hatte. 1918 lernt er in Paris die ebenfalls wohlhabende Linda Lee Thomas kennen, die er 1919 heiratet. Obgleich Cole Porter homosexuell ist, wird sie die Liebe seines Lebens und seine Muse – auch wenn sie es ist, die in der gemeinsamen Ehe die größten Opfer bringen wird. Aber das sorgenfreie Leben in Paris, Venedig und an der Riviera entschädigt sie.
1928 beginnt mit der Uraufführung des Musicals Paris am Broadway eine Erfolgssträhne, die ihresgleichen sucht. Hier präsentiert Porter mit Let’s Do It seinen ersten Evergreen und eröffnet damit eine lange Reihe von Hits, deren Texte von einer tiefen und unerfüllten Sehnsucht geprägt sind. Vielen seiner Songs kann man durchaus eine unterschwellige sexuelle Konnotation entnehmen – hier arbeitet Cole Porter seine innere Zerrissenheit ab – und die Musicaltheater, wie auch später der Film, liefern die Kulisse, in der das ungestraft möglich ist. Fast jedes Jahr wird eine neue Produktion uraufgeführt, und jede bringt neue Hits hervor. Hollywood kommt an dem begabten Komponisten nicht mehr vorbei, Porter folgt dem Ruf 1935.
Partys, Premieren und Männer, die ihn umschwärmen und deren Charme und Witz er erliegen möchte, sind nun seine Welt – und doch darf Cole Porter nicht sein, wie er ist, was er ist und was er sein möchte. Er flüchtet sich in den Rausch des Lebens und der Arbeit, während Linda mit Selbstaufopferung versucht, den Schein einer »normalen« Ehe aufrecht zu erhalten. Es scheint vergeblich, sie verlässt ihn. Aber 1937 – gerade, als sie sich zur Scheidung entschlossen hat – erleidet Porter einen schweren Reitunfall, der seine Karriere ernsthaft gefährden könnte, und sie kehrt ohne Umschweife zu ihm zurück. Dreißig Operationen werden notwendig, um eine Amputation des rechten Beins zu vermeiden, aber seinen Humor lässt sich Cole Porter trotzdem nicht nehmen. »50 Millionen Franzosen können nicht irren, wenn sie Pferde lieber essen, anstatt sie zu reiten«, wird er zitiert. Hier hat er bei sich selbst geklaut: Fifty Million Frenchmen war der Titel einer Revue, die im November 1929 Premiere feierte – und ebenfalls Unsterbliches auf die Bühne brachte: den Song You Do Something To Me.
Der Reitunfall, die Operationen und die Medikamente machen ihm zu schaffen. Die Arbeit fällt immer schwerer, Geldgeber wenden sich ab, der Erfolg bleibt aus. Sein Stern scheint zu verlöschen. Da gelingt ihm, beinahe aus dem Nichts, ein spektakulärer Coup: Kiss Me, Kate wird 1948 ein weltweiter und dauerhafter Erfolg. Das Musical erhält 1949 den allerersten Tony-Award in der Kategorie Musical und hält noch heute auch den Spitzenplatz bei den Nominierungen: Die Wiederaufnahme im Jahr 2000 bewarb sich gleich in zwölf Kategorien, von denen sie fünf abräumte.
Das Spiel mit den Geschlechterrollen, das in Kiss Me, Kate seinen Bühnen-Höhepunkt findet, zieht sich durch einen Großteil seines Schaffens. Viele seiner Texte richten sich sowohl an Männer als auch Frauen – und es ist völlig unerheblich, ob sie von einem Mann oder einer Frau interpretiert werden. Die Songs erzählen von Hoffnung und Begehren, von Sehnsucht und Verzicht … und jeder einzelne der Klassiker spiegelt eine Facette der Liebe wider. After You, Who ist Trauer, Ev’ry Time We Say Goodbye ist Melancholie, I’ve Got You Under My Skin ist eine Liebeserklärung, Love for Sale ist Resignation und True Love ein Versprechen – es gibt keinen einzigen Cole Porter-Song ohne ein tief empfundenes Gefühl. Aber Porter kann auch frivol: Always true to you (in my fashion) – einer der Klassiker aus Kiss me, Kate – spielt mit dem Nebeneinander von Gefühl und Begehren, von Liebe und Sex, und erteilt dem Seitensprung Absolution. Die Steigerung findet sich in You’re the Top aus dem Musical Anything Goes. Der Song gilt auch heute noch als Meisterstück der Zweideutigkeit.
Ganz eindeutig aber muss im prüden Amerika die sexuelle Orientierung Cole Porters unter dem Teppich – oder, wie man so schön sagt: im Schrank – bleiben. 1946, Porter sollte noch fast 20 Jahre leben, erscheint mit Night and Day ein Film über sein Lebenswerk, der um alle problematischen Details entschärft und moralhygienisch grundgereinigt in die Kinos kommt. Als Treppenwitz allerdings muss die Wahl des Hauptdarstellers anmuten: Cary Grant, der den Songwriter spielt, gilt als bisexuell. 2004 erscheint mit De-Lovely ein Film, der dem wahren Cole Porter sehr viel näher kommt und auch die Tiefpunkte seines Lebens nicht ausspart. Denn gerade in seinen letzten Jahren wird er immer einsamer und unglücklicher. Der Tod seiner Mutter 1952 und noch mehr der seiner Frau 1954 rauben ihm Kraft. Zwar feiert er 1953 mit Hits wie I Love Paris oder C’est Magnifique im Musical Can-Can große Erfolge, doch wird Silk Stockings (1954, mit Hildegard Knef) sein letztes Musical, Die oberen Zehntausend (1956) und Les Girls (1957) seine letzten Filme. 1958 muss sein rechtes Bein endgültig amputiert werden. Porter wird zunehmend depressiv, zieht sich von der Bildfläche zurück und flüchtet in Alkohol. Sein Lebenswille ist gebrochen. 1964 stirbt er im Alter von 73 Jahren an Nierenversagen.
Cole Porter hat so viele unvergängliche Hits geschrieben, die von so vielen begnadeten Sängerinnen und Sängern in so vielen unterschiedlichen Versionen interpretiert wurden, dass die Person des Komponisten und Textdichters dahinter beinahe in Vergessenheit geraten ist. Umso schöner ist es, dass im Rahmen der Kiss Me, Kate-Produktion bei den Eutiner Festspielen einem der ungekrönten Könige des »Great American Songbook« ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden kann.
It’s De-lovely!
C’est magnifique!
Wunderbar!
Übrigens: Kiss me, Kate ist für Cole Porter nicht einfach nur irgendein Musical. Es ist auch eine Hommage an seine Mutter, zu der er zeitlebens ein sehr enges Verhältnis hatte. Sie, die ihm einst ihren Mädchennamen Cole zum Vornamen gab, hieß nämlich – Kate.
Matthias Gerschwitz
»My Fair Lady«: Betrachtungen (2018)
George Bernard Shaw wollte es nicht – ja, er hatte es sogar dezidiert ausgeschlossen. Zwar war sein Pygmalion schon in den dreißiger Jahren verfilmt worden, aber mit Musik? Das wusste der irische Dramatiker zu Lebzeiten zu verhindern. Wohlgemerkt: zu Lebzeiten. Denn schon bald nach seinem Tode 1950 stimmten die Erben dem Musicalprojekt zu. Die Uraufführung fand schließlich am 15. März 1956 im Mark Hellinger Theatre in New York statt, lief sechseinhalb Jahre am Broadway und brachte es auf 2.717 Vorstellungen. Die Neuinszenierungen 2006 und 2014 erreichten noch einmal fast 1.500 Aufführungen. Damit ist My Fair Lady eines der zwanzig am häufigsten am Broadway gespielten Musicals. Doch damit nicht genug: Die erste Londoner Inszenierung, uraufgeführt am 30. April 1958, lief fünfeinhalb Jahre en suite mit stattlichen 2.281 Aufführungen. Auch in Deutschland ist My Fair Lady ein Dauerbrenner in der Publikumsgunst – mit Recht. Denn der teils bissige, teils pointierte Witz, die gekonnte Dramaturgie, die schwungvolle Musik und die lebendigen Charaktere wurden von Kritikern und Publikum vom ersten Moment an begeistert aufgenommen.
Ein wesentliches Element der Rezeption ist sicherlich der »culture clash«, der durch das Aufeinanderprallen von Hochsprache und eher vulgärem Dialekt entsteht, und den schon George Bernard Shaw zum zentralen Punkt seines Pygmalion machte – wobei Shaw weniger die Komik als vielmehr die Sozialsatire mit Klassenkampf und Frauenpower darin gesehen haben wollte. Doch das Publikum folgte ihm nicht, es mochte ein Happy-End lieber als die emanzipatorische Revolution. Ist es in der englischen Fassung tiefstes Cockney, findet an deutschsprachigen Bühnen berlinisch oder wienerisch Verwendung. Hardy Rudolz, unter dessen Regie My Fair Lady bei den Eutiner Festspielen präsentiert wird, könnte sich – vor allem im Norden – auch Plattdeutsch vorstellen. Und in der Tat, die Grenzen sind fließend: Ob wundascheen oder wunnerschön … der Faszination täte es keinen Abbruch.
Nach wie vor gehört My Fair Lady zu jenen Musicals, die als künstlerische Eckpfeiler ihres Genres bezeichnet werden können; das Stück ist fester Bestandteil des Repertoires jeder Bühne, die etwas auf sich hält. Es ist daher erstaunlich, dass es den Vätern des Broadway-Stücks, Alan Jay Lerner (Buch und Liedertexte) und Frederick Loewe (Musik) niemals vergönnt war, so im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stehen wie beispielsweise ihre Kollegen Jerome Kern, Richard Rodgers oder Oskar Hammerstein. Aus Lerners Feder stammen unter anderem die Drehbücher für die Filmmusicals Ein Amerikaner in Paris (Musik: George Gershwin) und Gigi. Frederick Loewe, 1901 als Friedrich (Fritz) Löwe in Berlin geboren und aufgewachsen, schrieb neben anderen Werken die Musik für Musicals wie Paint Your Wagon, Brigadoon oder Camelot und für Filmmusicals wie Gigi und Der kleine Prinz (nach Antoine de Saint-Exupéry).
My Fair Lady ist ein Musterbeispiel dafür, wie kurvenreich der Weg zum Erfolg sein kann. Nachdem die ersten Gerüchte über eine Musicalversion von Pygmalion kursierten, wurden Richard Rodgers, Cole Porter und Irving Berlin mit dem Projekt in Verbindung gebracht, doch sie winkten ab, bevor sie gefragt wurden. Die Produzenten hingegen hatten von Anbeginn an Frederick Loewe im Blick; dass er von sich aus großes Interesse an diesem Auftrag hatte, erleichterte die Auswahl. Mit Erfolg: Loewes Musik ist unsterblich geworden.
Für die Rolle der Eliza Doolittle wurde zunächst Mary Martin gehandelt, aber auch Judy Garland, Deanna Durbin oder Dolores Gray standen zur Diskussion. Als dann überraschenderweise Julie Andrews das Rennen machte, staunten viele Insider nicht schlecht, denn Andrews galt zu jener Zeit »nur« als junges, hoffnungsvolles Talent. Und doch sorgte ihre Interpretation am Broadway für Begeisterungsstürme.
Auch Professor Higgins war nicht einfach zu besetzen. Die Wunschliste reichte von Cary Grant bis Robert Preston, aber mit Rex Harrison wurde der Archetyp des Phonetik-Professors geschaffen – nicht nur auf der Bühne, sondern auch in der 1964er Filmversion. Hier allerdings musste Julie Andrews der wesentlich bekannteren Audrey Hepburn weichen; jene wurde in den Gesangsteilen dann von der Opernsängerin Marni Nixon »gedoubelt«. Ironie des Schicksals: Bei den Oscar-Verleihungen 1965 gewann Julie Andrews die begehrte Statue für ihre Rolle in Mary Poppins, Audrey Heburn war nicht einmal nominiert. Immerhin konnte My Fair Lady aber Oscars in den Kategorien »Film«, »Regie« (George Cukor), »Hauptdarsteller«, »Kamera«, »Szenenbild«, »Kostüm«, »Musikadaption« und »Ton« abräumen.
Worin besteht nun der spezielle Zauber von My Fair Lady? Obwohl sich das Musical von Pygmalion an wesentlichen Stellen entfernt – Shaw erlaubt seinen Protagonisten kein Happy-End – so ist es doch die ewige Geschichte der Suche nach dem Ideal. »Man müsste sich eine Frau schnitzen«, scheint Pygmalion schon bei Ovid zu denken, gestaltet eine Frauenfigur aus Elfenbein und fleht die Göttin Venus an, die Statue zum Leben zu erwecken. Aus Mitleid erfüllt sie seinen Wunsch, indem sie beiden einen Sohn schenkt.
Auch wenn der Weg von Ovid zu Shaw lang ist, erkennt man bereits in der ursprünglichen Geschichte die Wurzeln von Henry Higgins’ Persönlichkeit. Beide, Pygmalion und Higgins, empfinden für das andere Geschlecht nicht weniger als Verachtung, und dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – sind beide davon beseelt, das Idealbild einer Frau zu erschaffen.
Shaw beendet seinen Pygmalion in bester Brecht-Manier – »Der Vorhang zu, und alle Fragen offen« –, denn er lässt sein Publikum im Unklaren darüber, ob aus Higgins und Eliza ein Paar wird. Die größte Herausforderung für Alan Jay Lerner und Frederick Loewe lag darin, die Komplexität der Beziehung zwischen den Hauptfiguren in eine Linie mit den Darstellungen von Ovid bis Shaw zu bringen, ohne Shaws bissigen Witz auf dem Altar einer musicalgerechten, mit Zuckerguss garnierten Beliebigkeit zu opfern. In der Tat war zu Beginn des Projekts das Ende noch gar nicht klar. Erst während der Arbeit an Buch und Musik erkannten Lerner und Loewe, wohin die Reise gehen würde. Zwar bleibt auch in My Fair Lady das Ende offen, aber die Wahrscheinlichkeit einer gemeinsamen Zukunft steht versöhnlich im Raum.
Dass George Bernard Shaw eine Musicalversion seines Pygmalion strikt ablehnte, obwohl die Idee von vielen Seiten, so auch von Franz Lehár, an ihn herangetragen wurde, liegt nicht an den oft kolportierten Schrullen des Iren, sondern hat ganz einfache Gründe. Oscar Straus hatte 1908 aus Shaws Komödie Arms and the Man das Musical Der tapfere Soldat (auch: Der Pralinésoldat) destilliert und feierte damit große Erfolge. Das führte dazu, dass Shaws Bühnenstück nur noch selten gespielt wurde und die damit verbundenen Tantiemen ausblieben. Pygmalion aber war Shaws beständigste Einnahmequelle, es hatte ihn während des Kriegs vor dem Ruin gerettet und sicherte auch danach seinen Lebensstandard; das wollte er nicht so ohne weiteres aufs Spiel setzen. Deshalb musste die Welt bis nach Shaws Tod warten, bevor es in Spanien so grün grünen durfte.
Hätte er der Musicalfassung zugestimmt, wären seine ärgsten Befürchtungen wahr geworden: Auf Wunsch der Broadway-Produzenten verboten Shaws Nachlassverwalter in den Vereinigten Staaten jedwede andere Aufführung der Komödie, damit My Fair Lady durch keinerlei Konkurrenz gefährdet werde. Weder auf professionellen Bühnen noch in Schultheatern, weder im Fernsehen noch im Rundfunk durfte die berühmte Geschichte vom Blumenmädchen und dem unternehmungslustigen Professor aufgeführt werden. In England folgte bald darauf ein entsprechendes Verbot, schließlich sollte das Musical 1958 ungestört Premiere feiern. Das Verbot wäre niemandem aufgefallen, hätte sich nicht Kenneth Ireland als Intendant einer winzigen schottischen Sommerbühne vorgenommen, seine Feriengäste in der Saison 1957 mit Pygmalion zu unterhalten. Sein Antrag, die Aufführung zu genehmigen, wurde abgelehnt. Die englische ›Shaw-Gesellschaft‹ protestierte scharf gegen das vorsorgliche Verbot mit der Begründung, diese Art von kommerzieller Diktatur widerspreche Shaws Testament: »Wenn das Totalverbot der Aufführungen von Shaws Komödie aufrechterhalten bleibt, wäre das beispielloser Verrat an einem Toten durch jene Leute, denen er vertraute und von denen er erwartete, dass sie sich von höheren Motiven leiten lassen würden.« Diesem Protest schlossen sich viele Schriftsteller und Intendanten an. Aus Angst vor einem öffentlichen Skandal wurde das Verbot Ende 1956 aufgehoben, die Aufführungsrechte nachträglich gewährt. Da hatte Kenneth Ireland aber schon lange ein anderes Programm zusammengestellt.
Matthias Gerschwitz